Cross Island Trail... nicht :)

Der höchste Punkt der Insel ist der Te Rua Manga, ein fast 500m höher Berg. Von oben soll man eine fantastische Aussicht über die ganze Insel haben - und das Meer. Meer und noch mehr Meer, bis zum Horizont. Ist ja auch sonst nix außenrum. 

Ein Cross Island Trail läuft quer über die Insel, von Küste zu Küste über den Berg. Klar, da will ich rauf und mir dieses Paradies mal von oben ansehen. Am südlichen Ende der Insel sind auch die Wigmore Falls, ein Wasserfall bei dem aber nur Wasser fällt wenn es ein paar Tage geregnet hat. Hat es aber nicht, und der Wasserfall war keiner, wie ich beim Ankommen feststellte. Schon der Weg dorthin war abenteuerlich, durch geheimnisvollen Südseedschungel kommt man, teils über einen Schotterweg, teils auf verschlungenen Wegen zum Wasserfall.

 Das Echo des Dschungels (und der Hähne und Dschungeltiere) ist ganz schauderhaft. Hier startet also der wirklich abenteuerliche Trail über die Insel. Auf einem Schild steht geschrieben: "it is highly recommended to start the walk on the opposite end of the island!" Hoppla. 

Da stand ich also und überlegte, ob ich entgegen der Empfehlung den Track doch von dieser Seite aus gehe. Ich war sehr unschlüssig und habe irgendwie auf ein Zeichen gewartet. Ein paar Schritte erst mal... mal sehen, wie der Pfad so ist und wie's hinter der Kurve aussieht. Upsi. Sau glatt. Nass. Glitschig. Eng. Einsam. Kein Handyempfang. Nichts und niemand weit und breit. Eine steile Felswand mit Wurzeln und Lianen, an denen man sich den steilen Hang hochhangeln muss. Klingt nach Spaß, aber irgendwie nicht alleine.

Eine große Katze oder kleiner Luchs - man weiß es nicht - tauchte plötzlich auf. Sie stand da, legte den Kopf schief, sah mich an und machte "miiiiiäää". Ok. Alles klar. "Danke. Hab verstanden", sagte ich zu dem Tier, drehte um und das war's mit mir und dem Cross-Island-Abenteuer-Trail. 


Mein Proviant: zwei Müsliriegel und ein halber Liter Wasser hätten mich gut durch den Vormittag gebracht, aber eben nicht recht viel länger. Ausrutschen, abrutschen, Knöchel verstauchen, Fuß verdrehen - und ein halbes Jahr im Dschungel liegen bis mich einer findet: nein danke. 


Ich hatte Glück, dass ein Australier am Vortag seinen Hut bei den Wasserfällen vergessen hatte. Nicht, weil ich den Hut gefunden habe, sondern weil er und seine Frau mit dem Auto kamen, um ihn zu suchen. Die beiden nahmen mich mit zurück in die Zivilisation (auch Zivilisation ist relativ, zumindest dorthin, was hier auf der Insel Zivilisation am nächsten kommt: zurück zur Küste) und eine halbe Inselrunde zurück nach Avarua. Perfekt, bei Palace Burger am Hafen ist mittwochs den ganzen Tag Happy Hour - jeder Burger Für 3,50 Dollar (2,10 Euro) 

Dort habe ich Postkarten geschrieben und Leute gekuckt, herrlich! An alle Postkartenempfänger: sorry für die Fettflecken, der Wet Cheeseburger war echt wet. (Hab ich das eigentlich schon erklärt? Ein Unfassbar leckerer Cheeseburger mit Cole Slaw - und "wet" weil ein Eimer Coleslaw-Soße drübergeschüttet wird. Den Burger bekommt man also in Soße schwimmend in Alufolie serviert. Habe inzwischen perfektioniert, einen kleinen Alufolien-Pool zu bauen und den triefenden Burger zu genießen. 

...und dann war da ja noch der Ukulele-Contest! (Nächster Eintrag)

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