Sushikurs in Tokyo!

Der Montag startet regnerisch, an diesem Morgen schieben sich die unzähligen Menschen mit Regenschirmen durch die Straßen und über die Kreuzungen der Stadt. Überall gibt es für 100 bis 350 Yen (80 cent bis 3€) Regenschirme zu kaufen (etwas, das man auf einer Weltreise nun wirklich nicht mit sich rumschleppt und ich leihe mir einen vom Hotel. 

Heute mache ich einen Sushikurs! Auf dem Weg dorthin versuche ich, Postkarten aufzutreiben. Gar nicht so einfach! Typische Touri-Postkarten gibt es nirgends, ich finde das Postamt und dort gibt es immerhin etwas Ähnliches (das in Briefumschlägen verschickt werden muss weil nicht ganz eckig) und schreibe nicht nur Postkarten, sondern meiner Oma auch einen Geburtstagsbrief. Schade, dass ich dieses Jahr ihren Geburtstag nicht mit meiner Oma feiern kann, aber das holen wir nach. 

Schreiben wollte ich die Karten gemütlich beim Frühstück, aber das mit dem Frühstück ist hier auch so ne Sache... mit Händen und Füßen versuche ich herauszufinden, was das auf der Karte ist. "Fried Loin with egg" - pantomimisch mache ich ein Huhn und ein Ei vor und frage, ob das Ei roh ist. Keine unberechtigte Frage, oft gibt es ein rohes Ei in einer kleinen Schüssel oder direkt aufs Essen. Nein danke. Meine pantomimischen Künste scheinen nicht schlecht zu sein, mein "Rohes Ei" war oscarverdächtig und tatsächlich bekomme ich es gar auf dem Essen, das irgendein frittiertes Fleisch ist (welches, will ich gar nicht wissen) auf Reis mit Ei obendrauf. Zum Postkartenschreiben taugt's und immerhin mach ich mir ja später noch Sushi und esse das dann auch. 

Der Sushikurs war toll, Kazuki ist Sushimeister und hat mehrere Restaurants in Tokio, unter anderem auch ein Kugelfischrestaurant. Während ich also Reisbälle in der rechten Hand forme, erzählt Kazuki viel über Sushi und auch über Kugelfische, "Pufferfish" sagt er und bläst dabei die Backen auf. 

Wichtig beim Sushi machen: "wet your fingers! Japanese Rice is veeery sticky!" Wie recht er hat. Klappt super mit nassen Händen und schmeckt fantastisch. Freue mich schon, das zu Hause mal zu probieren, obwohl ich feststelle: Sushi essen ist auch nicht leicht, aber deutlich einfacher als es zu machen. 

Nach dem Sushikurs und einem kurzen Abstecher in eine Kimono-Schneiderei gehe ich nach Shinjuku. Hochhäuser, Malls, Leuchtreklamen und Menschen wohin man blickt. Zum Glück hat es aufgehört zu Regnen. 

In Shinjuku ist auch das Metropolitan Government Building, ein 54-stöckiges doppeltürmiges Hochhaus, das auf der 45. Etage eine kostenlos zugängliche Aussichtsplattform hat. Die Sicht über die Stadt ist Wahnsinn, nur den Mount Fuji sieht man leider nicht, es ist zu trüb. Die Sonne geht recht schnell und früh unter hier und ich bekomme in kürzester Zeit also nicht nur den Blick bei Tag, sondern auch bei Nacht mit. 

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